Am 02.04.2022 hatten einige Vorstandmitglieder des Geschichtsverein Heldenbergen die Möglichkeit die Bunkeranlage in Niddatal Ilbenstadt zu besichtigen.
Schon auf der Hinfahrt hatte jeder etwas zu dem Bunker zu berichten und alte Gerüchte wieder aufgewärmt.

Doch schnell haben wir herausgefunden, dass wenig davon richtig war.

 Fernmeldezentrale Fernschreibstube

 

Im Jahre 1965 war Baubeginn des Bunkers bei Niddatal, der als  Abschnittsführungsstelle für Zivil- und Katastrophenschutz geplant war. Schon während der Planung war das Konzept, mit acht dieser Führungsstellen um die Stadt Frankfurt herum, zu den Akten gelegt worden. Der Bauherr war das Bundesamt für Zivilschutz in Bonn.

Am 5. Mai 1970 wurde die Anlage an die Stadt Frankfurt übergeben aber bedingt durch eine Neuausrichtung des Katastrophenschutzes ging die Anlage nie in Betrieb.

Dekontaminationsanlage   Unterkunftsraum

In der Bunkeranlage hätte man für 30 Tage vollständig unabhängig von der Außenwelt überleben können.
Neben Wasser, Luft und Stromversorgung waren Klimaanlagen, Sanitärbereiche,  der medizinische Bereich, ein Dekontaminationsbereich und eine Küche vorhanden. Bis zu 92 Personen hätten so für 4 Wochen überleben können.

Sensible Bereiche im Innern des Bauwerkes sind schwingend ausgelegt.

Der Bunker wurde zur Ermittlung der Schirmdämpfung von befestigten Zivilschutzbauwerken gegenüber dem elektromagnetischen Impuls (EMP) bei Kernwaffenexplosionen vorgeschlagen und getestet.

Bei Einbrüchen 1985 und 1997, die RAF Nahen Gruppierungen zugerechnet wurden, wurde in der Bunkeranlage erheblicher Sachschaden verursacht.

Stabsraum mit Parole die bei den Einbrüchen hinterlassen wurde

Wer auch gerne mal eine Führung durch den Bunker machen möchte kann sich auf der Webseite www.bunker-ilbenstadt.de über die Termine informieren. Unkostenbeitrag 20,- €